Aktuell muss Markus Reiterberger erst einmal durchatmen und sacken lassen, was da eben auf dem legendären GP-Kurs im niederländischen Assen passiert ist. Mit zwei Siegen am heutigen Renntag hat der Bayer den Sack in der Cathedral of Speed zu gemacht und sich seinen vierten deutschen Meistertitel in der Superbike-Klasse der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft gesichert. Dass das an diesem Wochenende rechnerisch möglich sein würde, wusste der 28-Jährige, aber sein Hauptkontrahent Florian Alt (Wilbers BMW) war das ganze Wochenende schon stark und ihm dicht auf den Fersen.
Im ersten Rennen am heutigen Mittag war Flo nach dem Start aus der letzten Reihe in Runde zwei schon vor auf Platz sechs gefahren. Reiti hatte einen guten Start und konnte ordentlich puschen. In Runde drei war Gaststarter Loris Baz (Bonovo Action Team), den er aus der WorldSBK kennt, dicht an ihm dran. In der letzten Runde lag der Franzose nur 0,3 Sekunden hinter Reiterberger und ging 0,046 Sekunden hinter ihm, auf Platz zwei über die Ziellinie. Markus Reiterberger sicherte sich seinen siebten Sieg der Saison nur sehr knapp.
Durch den Reverse Grid, der in der Superbike der IDM angewendet wird, startete Reiti das zweite Rennen von Platz acht aus. Er kam wieder gut weg und konnte sich in Runde eins schon auf der vierten Position einreihen. Ein Schreckmoment der drei Fahrer vor ihm, verursachte eine kleine und kurze Verwirrung. Alle drei fuhren zu weit und mussten in die Auslaufzone ausweichen. Reiti ließ sich aber nicht beirren und blieb standfest auf seiner Position. Kurz darauf war er auf Platz zwei liegend am Rennanführer Baz dran. In Runde sechs fiel Florian Alt wegen eines erneuten technischen Defekts aus und selbst mit dem zweiten Platz wäre Reiti die Meisterschaft sicher gewesen, da Loris Baz als Gaststarter keine Punkte bekommt. Doch in Runde zwölf ging der Obinger am Franzosen vorbei und sicherte sich den achten von neun bisher möglichen Siegen in dieser Saison, was ihm nach 2013, 2015 und 2017 jetzt seinen vierten Meistertitel einbrachte.
Perfekter hätte das Wochenende für Markus Reiterberger nicht laufen können. So richtig realisieren wird er es aber wahrscheinlich erst etwas später, wenn er mit seinem BCC-alpha-Van Zon-BMW Team rund um IDM-Urgestein Werner Daemen anstoßen kann, denn das Team hat auch an diesem Wochenende wieder perfekte Arbeit geleistet und hat Reiterberger ein Top-Bike hingestellt.
Markus Reiterberger:
„Beim ersten Rennen habe ich richtig gepuscht und hatte einen guten Start. Ich wollte aber die Reifen nicht gleich von Anfang an strapazieren und bin erst zur Mitte des Rennens hin richtig gute Runden gefahren. Dann hatte ich ein paar kleine Chattering-Probleme, die wir noch auswerten müssen. Baz war heute richtig stark. Nachdem ich vorn war, habe ich zwischendrin gedacht, dass ich mal kurz durchatmen kann und schon war er wieder an mir dran. Nach dem zweiten Rennen bin ich jetzt einfach nur happy. Klar war mir bewusst, dass ich, wenn es ganz komisch läuft, heute schon Meister werden kann, aber wirklich damit gerechnet hatte ich nicht. Für Flo tut es mir wirklich leid. Er hatte einfach riesiges Pech diese Saison, denn er war wirklich kein einfacher Gegner für mich und ist starke Rennen gefahren. Umso stolzer bin ich, dass mein Team es geschafft hat, mir so ein tolles Bike hinzustellen. Wir hatten keine Ausfälle zu verzeichnen, was mich unglaublich froh und stolz macht. Das zweite Rennen heute ist für mich einfach super gelaufen. Ich hab einen Spitzen-Start gehabt und bin Loris gefolgt. Nach der kurzen Verwirrung an der Spitze, bei der die drei Fahrer vor mir zu weit gefahren sind und ausweichen mussten, habe ich innerhalb von drei Runden auf Loris aufholen können und ihn dann überholt. Ich danke meinem Team, die auch an diesem Wochenende wieder super Arbeit geleistet haben. Ich freue mich sehr, dass ich sie vorzeitig mit dem Meistertitel dafür belohnen konnte. Das war ein richtig geiles Wochenende.“
Comments