Der Saisonauftakt der FIM Asia Road Racing Championship (ARRC) 2024 im thailändischen Buriram gestaltete sich für Markus Reiterberger (Onexox BMW TKKR Racing) schwierig. Auf Grund der spontanen Entscheidung, die Titelverteidigung anzutreten, musste das Team improvisieren.
Da die Zeit nicht ausreichte, um ein neues Motorrad aufzubauen, wurde die Vorjahres-Maschine reaktiviert. Beim Test auf dem Chang International Circuit kämpfte Reiti mit der Technik und konnte nicht viele Runden absolvieren.
Für das Rennwochenende musste das Team auf einen Serienmotor wechseln. Von Startplatz sechs aus beendete Reiti das erste Rennen auf der sechsten Position. Im zweiten Rennen mischte der 30-jährige Obinger zu Beginn in der Spitzengruppe mit, fiel dann aber auf Grund einer defekten Bremsscheibe zurück und kam als Siebter ins Ziel.
Das nächste Rennen der Asia Road Racing Championship muss Reiti aussetzen, da es an dem Wochenende vom 19. bis 21. April auch mit der EWC endlich in die 2024er-Saison geht und Markus dann in Frankreich zum 24h-Rennen in Le Mans sein wird. Beim dritten ARRC-Event auf der MotoGP-Strecke in Motegi (Japan) kehrt er nach Asien zurück.
Markus Reiterberger:
"Der Start in den Sonntag war vielversprechend, denn das Warm-up lief gut. Wir haben eine Änderung am Set-up probiert und damit konnte ich viele richtig schnelle Runden fahren. Danach war ich sehr zuversichtlich, im zweiten Rennen um das Podium oder sogar um den Sieg kämpfen zu können. Leider hat mir die schlechte Startposition nicht dabei geholfen. Bereits in der Aufwärmrunde spürte ich Vibrationen am Vorderrad, dachte mir aber nichts dabei. Die ersten Runden waren okay. Ich fuhr in der Spitzengruppe und fühlte mich wohl. Doch von Runde zu Runde wurden die Vibrationen schlimmer. Ich erkannte, dass sie von der Bremse kommen. Es ging soweit, dass der Bremshebel wanderte. Manchmal konnte ich den Hebel bis an die Finger ziehen, dann war der Hebel wieder weit weg. Auf den Geraden musste ich zwei Mal pumpen, weil die beschädigte Bremsscheibe die Beläge zurückgedrückt hat. Ich stellte den Bremshebel ganz weit zurück, damit ich immerhin einen Druckpunkt habe. Ich konnte die Fahrer vor mir wieder einholen und zog an meinem Teamkollegen vorbei, der mich bei seinem Konter von der Linie drückte. Das war kein normales Manöver unter Teamkollegen. Später fuhr mir ein anderer Fahrer ins Motorrad. Das zweite Rennen war durchweg ein Desaster. Es ärgert mich, weil das Podium mit dem Motorrad möglich gewesen wäre. Die Woche begann aber bereits sehr schwierig. Wir kamen sehr spontan hierhin. Mir war klar, dass es mit dem vorhandenen Material schwierig wird. Ich fuhr mit dem Vorjahres-Motorrad. Auf Grund der spontanen Teilnahme wurde das neue Motorrad nicht rechtzeitig fertig. Die Rennen bestritt ich aus technischen Gründen mit einem Serienmotor. Die Voraussetzungen waren alles andere als super, doch ich wollte es wenigstens versuchen. Wir haben alles gegeben. Mein Dank geht an mein Team, vor allem an Fabio und Dirk, meine zwei Helfer von Alpha Racing."
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