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  • Judith Pieper-Köhler

24 Stunden voller Emotionen

Es war eine sehr erlebnisreiche Woche für Markus Reiterberger beim legendärsten Motorsport-Event Frankreichs, dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Aufgrund der aktuellen Corona-Reisebeschränkungen hatte sich der Obinger dafür entschieden, mit dem Bus nach Le Mans zu fahren und kam nach langer Fahrt am Dienstagnachmittag am Circuit Bugatti an. 

Als Teil des BMW Motorrad World Endurance Teams bestritt Reiterberger die „24 Heures Motos“ zusammen mit seinen Teamkollegen Kenny Foray (FRA) und Ilya Mikhalchik (UKR) die Rennwoche und die drei wechselten sich bei ihren Stints im Training, Qualifying und dem Rennen ab. Von Mittwoch bis Freitag hatten sie noch prominente Unterstützung aus dem Straßenrennsport. Peter Hickmann, der schnellste Road Racer der Welt, war extra aus England mit dem Zug angereist, um Reiti und dem BMW Motorrad World Endurance Team mit seiner Expertise unter die Arme zu greifen. Am Mittwoch und Donnerstag fanden noch inoffizielle Trainings statt. Ab Donnerstag ging es dann ums Ganze. Mit Positionen in den Top zwei beendete das Team fast alle Trainings und Qualifikationen. Das QP2 beendete der Obinger an der Spitze der Tabelle und verhalf seinem Team zum zweiten Startplatz für das 24 Stunden lange Rennen, welches am Samstag um 12:00 Uhr mit der traditionellen Startzeremonie begann. 

Die Stints in der Nacht und bei Regen waren wohl die härtesten für den 26-Jährigen, und ab und zu kam auch er an seine Grenzen. Tapfer kämpften sich Reiti und seine beiden Teamkollegen abwechselnd durch die teilweise sehr ungemütliche Nacht und lagen bis kurz vor Schluss, als Teamkollege Ilya durch einen kleinen Fehler zu Sturz kam, auf der fünften Position. Dass das Team nach so guten Vor-Event-Tests und den Ergebnissen der ganzen Rennwoche nun ohne Punkte nach Hause reisen muss, enttäuscht Markus Reiterberger sehr. Umso mehr freut er sich jetzt auf den nächsten Einsatz am 27. September in Portugal, wo das Team das Saisonfinale, das 12-Stunden-Rennen von Estoril, absolvieren wird. 

Markus Reiterberger: „Wir sind mit sehr hohen Erwartungen hierhergekommen. Wir hatten im Juli einen hervorragenden Test auf der Rennstrecke in Le Mans, mit schnellen Rundenzeiten, sparsamem Benzinverbrauch und einer echt guten Crew. Wir haben mit diversen Boxenstopp-Tests bis zum Event hin alles noch einmal verbessern und verschnellern können. Ich möchte mich bei meinem Team für diese harte Arbeit sehr bedanken und auch an alle Danke sagen, die es ermöglicht haben, dass dieser Event unter den aktuellen Beschränkungen überhaupt stattfinden konnte.

Die Trainings und Qualis waren diese Woche vom Wetter her eher durchwachsen. Ich bin dennoch hoch motiviert und mit einem klaren Ziel vor Augen ins Rennen gestartet. Nach dem Start in das 24-Stunden-Rennen lagen wir sogar kurz in Führung. Dann fing es aber leider an zu regnen und Kenny ist gestürzt. Das hat uns wieder etwas zurückgeworfen. Aber da das ziemlich am Anfang war, hatten wir Zeit, wieder aufzuholen. Wir haben einen wirklich guten Job gemacht und alle haben sauber abgeliefert. Wir sind konzentriert unsere Stints gefahren, und ich hatte auch in der Nacht ein paar sehr schnelle Rundenzeiten. Es war aber echt nicht einfach an die Jungs vor uns heran zu kommen. Wir hatten eine wirklich gute Pace, konnten aber nicht mehr nach vorn aufholen. Wir wären mit Platz fünf daher ganz zufrieden gewesen. Ich habe geschaut, dass ich das Bike am Ende sicher nach Hause bringe. Nach vorn oder nach hinten war eh nichts mehr zu machen. Leider ist Ilya bei seinem letzten Stint ein Fehler unterlaufen und er ist so schwer gestürzt, dass wir das Bike nicht mehr ins Ziel bringen konnten. Natürlich hat Ilya das nicht mit Absicht gemacht, aber so kurz vor Schluss mit leeren Händen heimkehren zu müssen, das ist sehr frustrierend. Wir hatten in diesem Rennen alles dabei, was einem immer so über die Langstreckenrennen erzählt wird - wechselnde Wetterverhältnisse, spektakuläre Stürze und Safety-Car-Phasen - einfach alles. Mein Team hat diese Woche trotzdem alles gegeben und einen Top-Job abgeliefert und ich finde es sehr schade, dass wir dafür nicht belohnt werden konnten. Ich möchte mich bei meinem Team, meinen Sponsoren, meinen Fans, Freunden und Familie für ihre harte Arbeit bedanken und dafür, dass sie auch diesmal wieder fest die Daumen gedrückt haben und uns aus der Ferne unterstützt haben.“

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