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Judith Pieper-Köhler

(DE) Weckruf in Imola. Reiterberger erkämpft Platz 5.

Der Autodromo Enzo e Dino Ferrari im italienischen Imola war am vergangenen Wochenende der Austragungsort für den dritten Superstock 1000 Europameisterschaftslauf der Saison. Markus Reiterberger, der die beiden ersten Rennen überlegen gewonnen hatte, erwartete die volle Gegenwehr der italienischen Konkurrenz.

Zusätzlich zu den starken italienischen STK1000 Piloten, hatten sich etliche Gastfahrer aus der italienischen Meisterschaft angemeldet, um die Siegesserie des alpha Racing-Van Zon-BMW Piloten zu brechen.


Freitag – Freie Trainings

Markus Reiterberger kennt die Rennstrecke in Imola zwar, aber dem Team lag keine Referenz für die Rennstrecke aus der Vergangenheit vor. Somit stand für das erste freie Training die Erfassung von Daten im Vordergrund. Reiterberger arbeitete sich mit seinem Grundsetting und einer 1´50.685 min Runde auf die erste Position.

Im zweiten freien Training konnte das Team um den 24-jährigen Bayern den Testplan allerdings nicht wie geplant abspulen. Durch eine Berührung der Curbs ist der Schalthebel der BMW S 1000 RR #28 gebrochen, wodurch ein unfreiwilliger Boxenaufenthalt nötig geworden war. Durch die Reparatur verlor die Crew ein wichtiges Outing, doch gegen Ende der Session reihte sich Markus Reiterberger als dritter in die Zeitenliste ein.

Combined FP Result

Reiterberger P3 | 1’50.273 (+0,296)


Samstag – Qualifying

Auch im dritten freien Training lag der Fokus auf der Haltbarkeit der Rennreifen. Mit einer 1´49.371 min belegte Reiterberger den ersten Rang, knapp vor seinem starken italienischen Konkurrenten Roberto Tamburini.

Die Bedingungen für das Qualifying waren dann alles andere als beständig. Ein Regenschauer machte die Reifenwahl zu einem Poker. Teile der Strecke waren sehr nass, andere wiederum fast trocken, was die strategische Ausrichtung für die 30-minütige Session erheblich erschwerte. Der Poker um das richtige Setup erwies sich als nicht optimal und somit kämpfte sich Reiterberger auf die Startposition P9. Keine gute Ausgangsposition für den alpha Racing-Van Zon-BMW Piloten.


Sonntag – Raceday

Reiterberger und die Crew um Teamchef Werner Daemen mussten für den Rennsonntag ein Risiko eingehen, um das Motorrad für das Rennen auf Podiumskurs zu bringen. Im Warmup wurden die letzten Veränderungen getestet um die anstehenden 14 Rennrunden den gewünschten Fortschritt zu erzielen.

Unter trockenen Bedingungen musste sich Markus Reiterberger von Position neun durch das Feld kämpfen. Nach einem guten Start, gelang es ihm allerdings nur eine Position gut zu machen. Am Ende der ersten Runde hatte sich Reiti aber schon bis auf Position fünf vorgearbeitet.

Mit zunehmender Renndauer schloss Reiterberger auf die vor Ihm fahrende Gruppe auf, die bis dahin eng um die Führung kämpfte. Durch einen Fahrfehler von BMW Markenkollege Delbianco in der sechsten Runde, konnte Reiterberger schliesslich mühelos auf die vierte Position vorfahren.

Gegen Rennmitte machten Reiterberger die Probleme mit der Abstimmung seiner S 1000 RR zunehmend zu schaffen, sodass er weder zu der Führungsgruppe aufschliessen konnte und mehrfach mit Vorderradrutschern kämpfte.

Die Strategie galt nun nicht mehr dem Angriff, sondern lediglich der sicheren Zielankunft. In Runde elf musste er seinen direkten Konkurrenten Tamburini vorbei lassen und beendete das Rennens schliesslich auf dem fünften Platz. Unter den Umständen ein achtbares Ergebnis, denn mehrfach entkam der 24-jährige Bayer einem Sturz. Reiti führt die Meisterschaft nun mit 61 Punkten weiter an, allerdings ist sein Punktevorsprung auf Roberto Tamburini auf einen Punkt geschrumpft.

Der Sieg in Imola geht an den Italiener Matteo Ferrari, der mit einer Wildcard angetreten war.

Das alpha Racing-Van Zon-BMW Team liegt durch die kombinierten Punkte von Reiterberger und Teamkollege Jan Bühn, mit 69 Punkten auf dem dritten Platz in der Teamwertung der STK1000 Meisterschaft.

Der nächste Superstock 1000 Lauf findet vom 25.-27. Mai in Donington (UK) statt.


Markus Reiterberger:

„Die Strecke in Imola ist sehr anspruchsvoll, vor allem was  Beschleunigung und Bremsen angeht. Das liegt mir gut, aber wir haben es leider nicht geschafft, unsere Probleme bestmöglich zu lösen. Das Qualifying war mit dem zunehmenden Regen schwer einzuschätzen und unter den Bedingungen haben wir nicht die beste Abstimmung gewählt. Ich hab dann versucht das Beste aus der Situation zu machen, konnte aber keine gute Runde fahren. Mehr als P9 war nicht drin. Wir hätten vielleicht eine andere Abstimmung nehmen müssen, aber danach ist man immer gescheiter. Wir haben dann noch etwas an der Rennabstimmung gefeilt, was sich nach ein paar Runden aber stark negativ ausgewirkt hat. Ich musste konservativer fahren und mich aufs Bremsen konzentrieren. Irgendwann hab ich dann heftige Probleme mit dem Vorderrat bekommen und bin mehrfach fast gestützt. Kiesbett Ausflug inklusive. Ich musste heute weit über meinem Limit fahren um P5 nach Hause zu bringen. Zum Glück hat ein Wildcard Fahrer das Rennen gewonnen und ich bin noch knapp Gesamtführender. Wir müssen jetzt schauen, dass wir fürs nächste Rennen wieder auf unsere Pace kommen.“


Werner Daemen | Team Principal alpha Racing-Van Zon-BMW:

„Das Wochenende hat gut angefangen, nur leider haben wir uns dann nicht wie geplant steigern können. Im Rennen hat das Motorrad nicht optimal gepasst, aber zum Glück ist Markus nicht gestürzt und er hat wichtige Punkte für die Meisterschaft eingefahren. Das Wochenende ist nicht optimal gelaufen und wir verstehen dass als Weckruf für die restliche Saison.“

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