Wo alles begann …1988 fand im Donington Park in Großbritannien der erste Lauf der neu gegründeten World Superbike Championship statt. Am vergangenen Wochenende ging Markus Reiterberger, nach einem durchwachsenen Ergebnis in Italien, mit hohen Erwartungen in das STK1000 Rennen auf die anspruchsvolle Rennstrecke im Vereinigten Königreich. Hoher Druck lag auf dem alpha Racing-Van Zon-BMW Piloten. Reiterberger lag nur mit hauchdünnem Vorsprung vor Verfolger Tamburini an der Spitze der Meisterschaftstabelle.
Free Practice
Kühl und nass wurde Reiterberger auf der Rennstrecke begrüßt. Typisches englisches Wetter. In der ersten Session schoss sich der Deutsche erst einmal auf die spezielle Strecke ein und beendete das 30-minütige freie Training an fünfter Stelle.
P5 Markus Reiterberger 1´43.371 min (+2.744)
Auf trockener Strecke, niedrigen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit sortierte sich das Feld im zweiten freien Training neu. Reiterberger setzte drei Runden vor Ende der Session die Bestzeit, wurde durch Scheib (Aprilia) und Tamburini (BMW) allerdings mit hauchdünnem Rückstand auf P3 verdrängt.
Combined FP Ergebnisse
P3 Markus Reiterberger 1´30.742 min (+0.079)
Reiti startete im dritten freien Training unter den ersten drei. Mit den Kontrahenten Scheib, Tamburini und Delbianco, ging es um die vorderen Plätze. Der 24-jährige Bayer setzte in seiner vierten Runde seine erste Bestzeit und konnte diese im weiteren Verlauf weiter unterbieten. Als erster knackte er die 1´29er Marke und rundete die Session in seiner vorletzten Runde mit 1´29.507 min als Führender ab.
Qualifying
Reiterberger startete als Erste ins Qualifying und versuchte auf freier Strecke direkt schnelle Rundenzeiten zu liefern. Mit 1´30.3 setzte er die erste Bestmarke. Nachdem Maximilian Scheib auf seiner Werks-Aprilia zwischenzeitlich mit einer 1´29.8 die Führung übernahm, legte Reiterberger gleich zweimal nach. Mit 1,29.089 markierte Reiti die absolute Bestzeit, startet somit zum dritten mal in dieser Saison von der Pole Position und unterbot dabei den bestehenden Streckenrekord der STK1000 Klasse aus dem Jahr 2015. Sein ärgster Verfolger in der Meisterschaft, der Italiener Roberto Tamburini (BMW), qualifizierte sich direkt hinter Reiterberger auf die zweite Startposition.
Rennen
Das Warmup am Sonntagvormittag bestätigte die guten Leistungen des alpha Racing-Van Zon-Piloten – die schnellste Runde ging an die BMW S 1000 RR #28. Die Ausgangsposition für das anstehende Rennen am Nachmittag war mehr als zufriedenstellend.
15 Runden über 60,345 kilometer standen auf dem Plan. Reiterberger gelang ein guter Start von der Pole Position und behauptete sich an der Spitze. Der Chilene Maximilian Scheib auf Aprilia hing mit einer halben Sekunde Abstand aber im Windschatten. Reiterberger konnte sich währenddessen konstant von Scheib und Tamburini lösen. Ab der achten Runde mussten die Verfolger abreissen lassen und so fuhr Reiti knapp eine halbe Sekunde pro Runde schneller als die direkte Konkurrenz im Titelkampf. In den letzten vier Runden des Rennens nahm der Obinger etwas an Tempo raus und verwaltete seinen dritten Rennsieg der Saison sicher über die Ziellinie. Auf seinen direkten Verfolger im Titelkampf – Roberto Tamburini – fuhr er dennoch beachtliche 4,166 Sekunden Abstand heraus.
Auch an diesem Rennwochenende lohnt sich ein objektiver Vergleich der jeweiligen schnellsten Rundenzeiten in Richtung World Superbike. Reiterberger verliert mit seinem seriennäheren – und mit Profilreifen ausgestatteten – Motorrad, lediglich 0,085 Sekunden auf die BMW im Superbike Feld während des zweiten SBK Laufs.
4 Rennen – 3 Pole Positions – 36 Runden als Führender – 3 neue Streckenrekorde – 3 Laufsiege. Eine beeindruckende Halbzeitbilanz für Markus Reiterberger auf seiner BMW S 1000 RR. Mit 86 Punkten führt der 24-jährige die Superstock 1000 Europameisterschaft und 10 Punkten Vorsprung auf Roberto Tamburini (BMW) an. Das alpha Racing-Van Zon-BMW Team liegt mit den kombinierten Ergebnissen von Markus Reiterberger und Teamkollege Jan Bühn auf dem zweiten Rang der Teamwertung.
Markus Reiterberger
„Die Strecke in Donington ist brutal anstrengend – vor allem für die Unterarme. Wir haben im Team hart gearbeitet, damit das Motorrad einfach und konstant zu fahren ist. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Die ersten paar Runden des Rennens waren schwierig, da Max Scheib hartnäckig an mir dran war, aber wir konnten die Pace halten, die Konkurrenz nicht. Am Ende konnte ich sogar ein bisschen Speed rausnehmen und den Sieg sicher einfahren. Das Team hat am ganzen Wochenende in die richtige Richtung gearbeitet und mit dem Ergebnis können wir alle echt stolz sein. Jeder hat einen tadellosen Job gemacht. Ich bin jetzt wieder mit 10 Punkten Vorsprung Meisterschaftsführender – quasi Halbzeitmeister. Das war nach dem Lauf in Imola ein wichtiger Schritt. Außerdem ist das mein erster Sieg in Donington – den widme ich unserem Waldi (†Ralf Waldmann). Er hat hier im Jahr 2000 einen beeindruckenden Sieg eingefahren und ich weiß, wie sehr im dieser bedeutet hat. Ich denke, er freut sich für uns mit.“
Werner Daemen | Team Principal alpha Racing-Van Zon-BMW
„Das war eine gute Vorstellung. Markus hat nach dem Wochenende in Imola ein gutes Ergebnis gebraucht. Er hat sich mit Pole Position, Streckenrekord und dem Rennsieg wieder ein perfektes Wochenende erarbeitet. Donington ist eine spezielle Rennstrecke und gerade das Wetter kann eine große Herausforderung sein. Wir haben gesehen, wie stark umkämpft die Meisterschaft ist und dass man sich keinen Fehler erlauben darf. Wir haben die Hälfte der Saison hinter uns und sind in einer guten Ausgangslage. Aber zurücklehnen dürfen wir uns nicht. Das Team hat einen guten Job gemacht und wir nehmen die zusätzliche Motivation mit nach Brünn.“
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