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Judith Pieper-Köhler

12 Stunden von Estoril ohne Edelmetall, aber mit super Aufholjagd

Es war ein langer Arbeitstag für Markus Reiterberger und das BMW Motorrad World Endurance Team auf dem Automotodrom in Estoril in Portugal. Nach einem verkürzten Start-Prozedere in das 12-Stunden-Rennen, aus der dritten Position, machte Reiti früh Druck auf die vor ihm liegenden, das Sieger-Team der 24 Stunden von Le Mans (F.C.C. Honda) und den finalen Weltmeister dieser Saison (SERT). Es dauerte nicht lange, bis die #37 BMW S 1000 RR, mit Reiti im Sattel, in Führung lag. Es gelang ihm, sich von den Verfolgern abzusetzen. Das BMW Motorrad World Endurance Team hielt sich etwas über eine Stunde an der Spitze, doch dann nahm der Rennverlauf eine Wende. Nach dem Wechsel zu Teamkollege Peter Hickman klappte diesem in einer Linkskurve das Vorderrad ein und er stürzte. Er konnte das Rennen wieder aufnehmen, musste für Reparaturarbeiten aber zweimal in die Box zurück fahren. Dadurch fiel die #37 mit acht Runden Rückstand zunächst auf den 19. Rang zurück. Im weiteren Verlauf des Rennens machte sich das Trio Reiterberger, Foray und Hickman daran, sich Stück für Stück nach vorn zu arbeiten. Nach 12 Stunden erreichte die #37 das Ziel auf der siebten Position.

Natürlich ist das nicht das gewünschte Ergebnis des 26-Jährigen und des gesamten Teams, besonders nachdem schon von Anfang an klar war, dass sie das Zeug für einen Podiumsplatz, wenn nicht sogar für einen Sieg gehabt hätten. Aber Reiti sagt auch ganz klar, dass der Sturz von „Hicky“ ein ganz normaler Rennsturz war, der so jedem von ihnen hätte passieren können. Insgesamt ist der Bayer sehr zufrieden mit der Arbeit des Teams und damit, wie auf die Wünsche der Fahrer eingegangen wurde.

Die Saison 2019/20, die vor einem Jahr in Le Castellet begann, musste Corona-bedingt auf vier Läufe verkürzt werden. Gleich beim Auftakt gelang dem BMW Motorrad World Endurance Team mit Rang drei der erste Podestplatz im hochkarätig besetzten Weltmeisterschaftsfeld. Beim zweiten Rennen Mitte Dezember in Sepang in Malaysia folgte, ebenfalls mit Platz drei, die nächste Podiumsplatzierung. Nach einer Pause wurde die Saison Ende August im französischen Le Mans fortgesetzt. Dabei schied das Team kurz vor Schluss nach einem Sturz auf Rang fünf liegend aus. Durch den siebten Platz beim Finale in Estoril beendet das BMW Motorrad World Endurance Team seine Debütsaison auf dem sechsten Gesamtrang.

Markus Reiterberger:

„Der Tag ging für uns alle sehr zeitig los. Um sechs Uhr sind wir schon an die Strecke gefahren, dann fand die verkürzte Startprozedur statt. Ich hatte großen Respekt davor, aber der Start ist mir wirklich gut gelungen und ich bin richtig schnell zum Bike gelaufen. Die ersten Runden bin ich hinter Honda und SERT gefahren, kam aber dann relativ gut vorbei und habe die Führung übernommen. Ich konnte mich sehr gut an der Spitze absetzen und dort auch eine ganze Stunde lang bleiben und weiter Vorsprung herausfahren. Dann hat Hicky das ‚Steuer‘ übernommen und auch gleich gut nachgelegt. Leider ist er gestürzt. Das war wirklich sehr schade, aber es handelte sich um einen ganz normalen Rennsturz. Mit vollem Tank und kühlen Temperaturen kann das so jedem passieren. Es tut mir wirklich sehr leid für ihn. Das Team hat das Bike dann wirklich sehr schnell repariert. Hicky ist wieder raus auf die Strecke gefahren und musste noch einmal in die Box zurückkommen, weil es weitere kleine Probleme als Folgeschäden des Sturzes gab. Wir konnten bis zum Zieleinlauf bis auf die siebte Position aufholen und haben nach dem Sturz 12 Position gut gemacht, trotz der Behinderungen, mit denen wir zu kämpfen hatten. Natürlich haben wir auf ein Podium gehofft, oder gar auf einen Sieg. Das wäre sicher drin gewesen. Aber die Endurance WM hält immer Überraschungen parat. Ich möchte mich bei meinem Team bedanken, dass sie uns alle so super unterstützt haben und wir einen guten Schritt mit dem Bike machen konnten. Das war ein schöner Event auf einer tollen Rennstrecke.“

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